Solarmodule    

 

Anforderungen und Konzeption

Solarmodule bilden ein unverzichtbares Standbein einer autarken Energieversorgung auf Yachten, will man auf die lästigen Motorlaufzeiten zum Laden von Batterien verzichten.

In den Marinas südlicher Länder kann man dazu unzählige Installationsvarianten sehen.

 

Meine Vorstellungen:

  • Installationsort so, dass die Module nicht stören und möglichst nicht beschattet werden
  • Ausreichende Leistung für einen Tagesbedarf von 50 – 60 Ah bei 12V
  • Einfacher und schneller Auf-/Abbau, keine permanente Installation, da ich leider nur wenige Wochen auf dem Schiff verbringen kann
  • Batterieerhaltungsladung während der Abwesenheitszeit mit einem Einzelmodul
  • Ästhetische Lösung, Module mit eckigen Alu-Rahmen finde ich hässlich, denn sie stehen im krassen Widerspruch zum rundlichen und formenweichen Design üblicher Yachten.

 

Lösungsidee:

Installation von möglichst leichten Modulen direkt auf dem Bimini-Verdeck, denn dort hat man weitgehend ungestörte Sonneneinstrahlung und eine große freie Fläche. Bei guter Spannung des Bimini-Stoffes ist dieser auch ausreichend tragfähig.

 

Modulauswahl:

Gängige Module ohne Alu-Rahmen finden sich in den Katalogen der Yachtausrüster.

Weniger bekannt sind die rahmenlosen Laminat-Module der Fa. Sunset, auf die ich bei meiner Recherche eher zufällig gestoßen bin.

Im Unterschied zu den Wettbewerbern sind diese Module auf eine seewasserfeste Aluminiumplatte laminiert und damit deutlich leichter als jene mit VA-Blechunterlage. Ein 30W-Modul wiegt beispielsweise ca. 1,2 kg. Die Leistungsdaten sind vergleichbar.

 

Nach einer Testphase entschied ich mich für die Installation von 6 Stück zu je 30 W, d.h. insgesamt 180W Maximalleistung.

 

Montagekonzept:

Für Persenningstoffe gibt es z.B. bei SVB MINAX-Schnellverschlüsse aus Kunststoff.

Leider passen diese nicht in die Befestigungsbohrungen der Module. Diese können aber mit einem Schälbohrer auf den notwendigen Durchmesser geweitet werden. Nun ist eine einfache Befestigung mittels Klippen möglich. 4 der Module habe ich so direkt auf das Biminiverdeck geklippt.

Die Kabel konnten im Bereich der Achterstagdurchführungen am Bimini nach innen geführt werden und werden dort mittels Bananensteckern einfach parallel geschaltet. Die Stecker finden noch Platz unter dem Reißverschluss und sind damit wassergeschützt. Ein zentrales Kabel führt über einen Laderegler direkt zur Verbraucherbatterie.

 

Die Solarenergieeinspeisung wurde nicht über den Batteriehauptschalter geführt. Dadurch ist auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter eine Solarladung möglich.

 

 

 

 

 

An der Bimini-Unterseite habe ich als Abstützung in Längsrichtung zwei V4A-Rohre (Durchmesser 12 mm) eingebaut.

Das Verspannen erfolgt nach einem Teleskop-Prinzip.

 

Für zwei Module wurden 20mm-VA-Rohren Trägergestelle hergestellt, welche über einen Schnellspanner an 25mm-Rohre geklemmt werden können und somit flexibel an geeigneten Stellen fixiert werden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

Eines der Module wird zur Batterie-Erhaltungsladung bei Abwesenheit verwendet.

 

Die restlichen Module werden bei Abwesenheit in der Vorschiffskoje verstaut. Ich habe passende Steckbolzen gedreht, auf welche die Module übereinander gesteckt und mit einer Rändermutter gesichert werden. So brauchen sie kaum Platz und sind nicht unnötig unwidrigem Wetter ausgesetzt.

 

 

Als Steckdosen wurden M8-Senkschrauben auf den für 4mm-Bananenstecker notwendigen Durchmesser (3,8 mm) aufgebohrt.

Ich habe zwei solche 12V-M8-Steckdosen achterlich je an back- und steuerbord eingebaut.

Diese nutzen wir abends auch zum Anschluss von Leseleuchten.

 

Fazit:

Das Befestigungskonzept hat sich inzwischen über mehrere Jahre hinweg bewährt.

Die Module sind in 5 -10 Minuten am Bimini montiert.

Die Stützrohre an der Verdeckunterseite sind wichtig. Sie vermeiden nicht nur ein Durchhängen der Module sondern versteifen das Bimini zusätzlich.

Die Energieausbeute entspricht in etwa einem Tagesbedarf.

 

Dank der Module und div. an anderer Stelle beschriebener Maßnahmen sind Batterieladungen mittels der Maschine auch bei längeren Ankerliegezeiten so gut wie nicht mehr notwendig.

Das Konzept hat Sturmwinden auf See bis 50 kn standgehalten. Es wurde dann allerdings als zusätzliche Sicherung ein Gurtband quer über alle Module gespannt und damit das gesamte Bimini stabilisiert. Auf Dauer würde es solchen Belastungen (unabhängig von den Huckepackmodulen) vermutlich nicht standhalten.

 

home: www.sailnsea.com