Batterieladestrommessung
Sogenannte
Batteriemanager können von diversen Herstellern bezogen werden. Allen
gemeinsam ist vor allem ihr hoher Preis. Dabei
geht es recht einfach im Eigenbau: Die
wichtigste Information ist die Strombelastung der Verbraucherbatterie.
Deshalb wird direkt an einem der Batteriepole (ich habe den Pluspol gewählt)
ein sogenannter Shuntwiderstand eingebaut. Wenn man dessen Wert zu 0,001 Ohm
wählt und ein käufliches Digitalvoltmeter (DVM) mit Messbereich +/-199,9 mV
verwendet (bei Fa. Reichelt für ca. 8 € zu haben), entspricht der Anzeigewert
direkt dem Strom in Ampere. Kleinstes Inkrement (0,1 mV) entspricht dann 0,1
A. Das ist ausreichend fein! Man
kann die Anzeige direkt in Ampere ablesen. |
Messprinzip: |
Das
Vorzeichen besagt, ob der Strom rein (positiver Wert) oder raus aus der
Batterie (negativer Wert) fließt. Zu
beachten ist:
Mit
dieser Maßnahme hat man die wichtigste Information der Energieversorgung
gewonnen! Ein
kalibrierter Shunt für 100 A Ladestrom kostet bis zu etwa 50 €. Man kann aber
auch diesen aus einem Stück Kupferkabel selbst herstellen. Informationen dazu
finden sich im Netz, günstige Shunts immer wieder bei Ebay. |
Digitalvoltmeter-Modul
mit Messbereich |
Die
Batteriespannung wird meist ohnehin schon in der Standardausrüstung gemessen,
so dass man alle relevanten Informationen hat. |
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Die
käuflichen Batteriemanager leiten aus Batteriestrom und -spannung noch den Ladezustand der Batterie ab und
stellen den Füllstand grafisch dar. Einen
wirklichen Mehrwert sehe ich darin aber nicht, zumal solche Werte mit
hypothetischen Annahmen bzgl. des Batteriezustandes berechnet werden und
damit ohnehin stark fehlerbehaftet sind. Und was nützt eine solche Anzeige,
wenn man den Messfehler nicht kennt? |
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Erweiterung des Konzeptes: Im
Laufe der Zeit sind auf der Jalin
Solarmodule, Schleppgenerator und Batterien für den Freediver hinzu gekommen. Um
auch deren Strombeiträge separat messen zu können, habe ich in die jeweiligen
Stromkreise zusätzliche Shunts und einen Drehschalter eingebaut. Mit diesem
können nun beide Eingänge des Digitalvoltmeters mit den jeweiligen Shunts
verbunden werden und man bekommt die gewünschten Anzeigen zentral auf einem
Instrument. Da
die maximalen Ströme dieser Systeme kleiner ausfallen, wählte ich 0,01 Ohm
als Shunt-Wert. Das bedeutet, dass der Anzeigewert 10x höher ist als der
tatsächliche Strom. Eine automatische Umschaltung des Dezimalpunktes des DVM
wäre zwar möglich, war mir aber zu aufwändig. |
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Fazit: Die
Ladestrommessung wurde zu einem der wichtigsten Instrumente auf dem Boot. Man
sieht jede Veränderung der Batteriebelastung, sowie den Strombedarf div.
Verbraucher bzw. Wirkung der Ladeeinrichtungen wie Solar, Schleppgenerator,
Lichtmaschine, Landstrom-Netzteil, und zwar immer die Gesamtbilanz, d. h. wie
viel Strom fließt rein bzw. raus. Zusammen mit der Messung der
Batteriespannung reicht das vollkommen aus. Für
mich inzwischen ein Muss für jede Yacht! Generell
habe ich bei den Maßahmen zur Energieversorgung gelernt, dass es am
sinnvollsten ist, den benötigten Strom möglichst online zu erzeugen, sodass
die Batterie quasi nur als Puffer wirkt, um Übermengen bzw. Unterversorgung
auszugleichen. Batterien laden/entladen ist immer schlechter als die Energie
sofort zu verbrauchen, da dann die beim Laden/Entladen einhergehenden
Verluste jeweils entfallen. Die
Batteriekapazität kann sogar entsprechend geringer ausfallen. Seit
der Installation der Solarmodule und des Schleppgenerators sowie der
Umrüstung aller Lampen auf LED und Optimierung der
Kühlschrankkompressorbelüftung ist die Jalin
energiemäßig autark, d. h. die Maschine/Lichtmaschine zur Batterieladung wird
nicht mehr benötigt. D.
h. riesige Batteriekapazitäten, wie von vielen Eignern als Lösung propagiert,
sehe ich als unnötig! Das
spart wiederum Platz und Geld! Die
neueren D2-xy-Volvo-Motoren haben serienmäßig kräftige Lichtmaschinen mit
Ladeströmen bis über 100 A. Da sind sogar die nachgerüstaren
Hochleistungs-Lichtmaschinenladeregler unnötig. Ich lade meine Bordbatterien
bei etwa 1300 U/min mit bereits 60 bis 80 A. Das
erübrigt einen Hochleistungs-Lichtmaschinenladeregler. Früher
war ich froh, wenn die Maschine während eines Ankermanöver die Batterien
nochmals kräftig geladen hat. Heute ist es eher so, dass ich mit randvollen
Batterien am Ankerplatz ankomme und am liebsten alle Manöver ohne Maschine
fahren würde. Sobald natürlich die elektrische Ankerwinsch ins Spiel kommt,
geht die Rechnung ohne Lichtmaschine nicht mehr auf! |
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