Solarmodule
Anforderungen und Konzeption Solarmodule
bilden ein unverzichtbares Standbein einer autarken Energieversorgung auf Yachten,
will man auf die lästigen Motorlaufzeiten zum Laden von Batterien verzichten. In
den Marinas südlicher Länder kann man dazu unzählige Installationsvarianten
sehen. Meine Vorstellungen:
Lösungsidee: Installation
von möglichst leichten Modulen direkt auf dem Bimini-Verdeck, denn dort hat
man weitgehend ungestörte Sonneneinstrahlung und eine große freie Fläche. Bei
guter Spannung des Bimini-Stoffes ist dieser auch ausreichend tragfähig. |
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Modulauswahl: Gängige
Module ohne Alu-Rahmen finden sich in den Katalogen der Yachtausrüster. Weniger
bekannt sind die rahmenlosen Laminat-Module der Fa. Sunset, auf die ich bei
meiner Recherche eher zufällig gestoßen bin. Im
Unterschied zu den Wettbewerbern sind diese Module auf eine seewasserfeste
Aluminiumplatte laminiert und damit deutlich leichter als jene mit
VA-Blechunterlage. Ein 30W-Modul wiegt beispielsweise ca. 1,2 kg. Die
Leistungsdaten sind vergleichbar. Nach
einer Testphase entschied ich mich für die Installation von 6 Stück zu je 30
W, d.h. insgesamt 180W Maximalleistung. |
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Montagekonzept: Für
Persenningstoffe gibt es z.B. bei SVB MINAX-Schnellverschlüsse aus
Kunststoff. Leider
passen diese nicht in die Befestigungsbohrungen der Module. Diese können aber
mit einem Schälbohrer auf den notwendigen Durchmesser geweitet werden. Nun
ist eine einfache Befestigung mittels Klippen möglich. 4 der Module habe ich
so direkt auf das Biminiverdeck geklippt. Die
Kabel konnten im Bereich der Achterstagdurchführungen am Bimini nach innen
geführt werden und werden dort mittels Bananensteckern einfach parallel
geschaltet. Die Stecker finden noch Platz unter dem Reißverschluss und sind
damit wassergeschützt. Ein zentrales Kabel führt über einen Laderegler direkt
zur Verbraucherbatterie. Die
Solarenergieeinspeisung wurde nicht über den Batteriehauptschalter geführt.
Dadurch ist auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter eine Solarladung möglich. |
An der Bimini-Unterseite habe ich als Abstützung
in Längsrichtung zwei V4A-Rohre (Durchmesser 12 mm) eingebaut. Das Verspannen erfolgt nach einem
Teleskop-Prinzip. |
Für
zwei Module wurden 20mm-VA-Rohren Trägergestelle hergestellt, welche über einen
Schnellspanner an 25mm-Rohre geklemmt werden können und somit flexibel an
geeigneten Stellen fixiert werden können. |
Eines
der Module wird zur Batterie-Erhaltungsladung bei Abwesenheit verwendet. |
Die
restlichen Module werden bei Abwesenheit in der Vorschiffskoje verstaut. Ich
habe passende Steckbolzen gedreht, auf welche die Module übereinander
gesteckt und mit einer Rändermutter gesichert werden. So brauchen sie kaum
Platz und sind nicht unnötig unwidrigem Wetter ausgesetzt. |
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Als
Steckdosen wurden M8-Senkschrauben auf den für 4mm-Bananenstecker notwendigen
Durchmesser (3,8 mm) aufgebohrt. Ich
habe zwei solche 12V-M8-Steckdosen achterlich je an back- und steuerbord
eingebaut. Diese
nutzen wir abends auch zum Anschluss von Leseleuchten. |
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Fazit: Das
Befestigungskonzept hat sich inzwischen über mehrere Jahre hinweg bewährt. Die
Module sind in 5 -10 Minuten am Bimini montiert. Die
Stützrohre an der Verdeckunterseite sind wichtig. Sie vermeiden nicht nur ein
Durchhängen der Module sondern versteifen das Bimini zusätzlich. Die
Energieausbeute entspricht in etwa einem Tagesbedarf. Dank
der Module und div. an anderer Stelle beschriebener Maßnahmen sind Batterieladungen
mittels der Maschine auch bei längeren Ankerliegezeiten so gut wie nicht mehr
notwendig. Das
Konzept hat Sturmwinden auf See bis 50 kn standgehalten. Es wurde dann
allerdings als zusätzliche Sicherung ein Gurtband quer über alle Module gespannt
und damit das gesamte Bimini stabilisiert. Auf Dauer würde es solchen
Belastungen (unabhängig von den Huckepackmodulen) vermutlich nicht
standhalten. |
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